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Psychotherapie = Behandlung der Seele

Was ist Psychotherapie?

„Psychotherapie“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Behandlung der Seele“. Eine Psychotherapie ist die professionelle Behandlung von psychischen Störungen oder Erkrankungen (Link zu SEO-Text „Psychische Erkrankungen).

Gibt es unterschiedliche Formen von Psychotherapie?

Die erste rein psychotherapeutische Behandlung – also eine Behandlung, die nicht körperliche, sondern seelische Erkrankungen fokussiert – entwickelte Ende des 19. Jahrhunderts Sigmund Freud mit seiner Psychoanalyse. Die Psychoanalyse ist bis heute eine wichtige psychotherapeutische Methode. Inzwischen sind viele weitere Therapieformen dazugekommen, wie z. B. Kognitive Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie oder Systemische Familientherapie. Die psychotherapeutische Behandlung kann als Einzeltherapie (nur Patient*in und Therapeut*in), Paar-, Familien- oder Gruppentherapie stattfinden.

Welcher Therapieansatz der Beste ist, hängt von den jeweiligen persönlichen Problemen ab. Überhaupt sind Psychotherapien heute sehr individuell auf die konkreten Bedürfnisse der einzelnen Menschen ausgerichtet.

Wann hilft eine Psychotherapie?

Noch immer gibt es viele Vorurteile gegen Psychotherapien wie auch gegen Menschen mit psychischen Erkrankungen. Wegen der Befürchtung einer Benachteiligung meiden viele eine Behandlung. Oft ist die Hemmschwelle hoch, über die eigene Problematik zu reden. Dabei kann eine Psychotherapie sehr hilfreich dabei sein, aus einer seelischen Krise herauszukommen und dauerhaft ein selbstbestimmtes, zufriedenes Leben zu führen. Eine Psychotherapie sollte jede*r in Erwägung ziehen, der*die zum Beispiel

  • unerklärliche Veränderung an sich bemerkt, z. B. in Gefühlslage, Konzentrationsfähigkeit, Denken und Wahrnehmen,
  • zunehmend Probleme hat, Alltag, Beruf oder Studium zu bewältigen,
  • starke Stimmungsschwankungen oder Aggressionen spürt,
  • Probleme mit anderen Menschen und Schwierigkeiten beim Aufbauen sozialer Beziehungen hat,
  • unter Ängsten, Sorgen, Konflikten oder Problemen leidet, sich über eine längere Zeit schlecht, überfordert oder deprimiert fühlt,
  • körperliche Symptome ohne körperliche Ursache oder anhaltende Schlafstörungen hat,
  • über längere Zeit viel Alkohol trinkt und darauf nicht verzichten kann.

Was muss man tun, um eine Psychotherapie zu bekommen?

Gesetzlich Krankenversicherte können direkt Psychotherapeut*innen aufsuchen, ohne Überweisung durch Hausärzt*innen.

Einen Therapieplatz zu finden, ist aber gar nicht so leicht – zum einen gibt es oft Wartezeiten, zum anderen ist die Übersicht über die Therapiemethoden und die Wahl der Therapeut*innen für viele nicht einfach – gerade auch, wenn ihre Problematik es ihnen schwer macht, auf andere zuzugehen. Dann ist die Hausärztin oder der Hausarzt oder auch eine psychosoziale Beratungsstelle, wie es sie in jeder Stadt gibt, eine gute erste Anlaufstelle.

Wer eine psychische Störung oder Erkrankung hat und Unterstützung bei der Suche nach einem Wunschberuf oder einer Berufsausbildung sucht, kann sich über die Reha-Beratung der Agentur für Arbeit informieren. Dann wird man zum Beispiel zum Berufsbildungswerk Südhessen vermittelt. Dort können Jugendliche mit Förderbedarf eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) oder eine Ausbildung absolvieren. Und mit speziellen Förderangeboten bekommt man dann noch zusätzliche Hilfe und Unterstützung.