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Pressemitteilung

Chancengleichheit durch Investition in Inklusion

Eine Delegation von Bündnis 90/Die Grünen war zu Besuch im bbw Südhessen. Die Politiker*innen informierten sich bei einem Rundgang durch die Ausbildungsbereiche über die Berufsvorbereitung und Ausbildung von jungen Menschen mit Förderbedarf.

Bundestags-Spitzenkandidatin Michaela Colletti, Kathrin Anders, MdL, Clemens Breest, Vorsitzender der Grünen in Bad Vilbel, und Lindon Zena, Sprecher der Grünen in Karben, waren der Einladung des bbw gefolgt, das Karbener Berufsbildungswerk und seine Ausbildungsmöglichkeiten kennenzulernen. „Inklusion und Integration sind wichtige Themen für mich. Alle Menschen sollen die gleichen Chancen haben, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Berufsbildungswerke leisten einen wichtigen Beitrag zur Inklusion junger Menschen in Arbeit und Gesellschaft“, sagte Michaela Colletti.

Die Besucher*innen staunten nicht schlecht als Bernhard Witzlau, bbw-Abteilungsleiter Kunden & Märkte, einen Überblick über die Leistungen und Angebote des bbw gab. Berufsvorbereitung und Ausbildung in über 30 Berufen, Berufsschule, Förder- und Reha-Angebote, Freizeitprogramm und Wohndorf – alles auf dem Gelände Am Heroldsrain. „Rund 600 Teilnehmende sind in den Bereichen Holz, Metall und Farbe, Grüne Berufe, Textiltechnik, Gastronomie, Hauswirtschaft, Altenpflege, Handel und IT tätig. Jedes Jahr bieten wir qualifizierte Absolvent*innen. Ein großes Potential für Betriebe, die Personal suchen“, so Witzlau.

Jede*r bbw-Teilnehmer*in wird individuell auf dem Weg in die Arbeitswelt unterstützt. Die Corona-Pandemie hat den Berufseinstieg für die Absolvent*innen allerdings zusätzlich erschwert. Deshalb wurde mit Unterstützung der JP Morgan Foundation das Projekt NaBI gestartet, das für 6 bis 12 Monate eine zusätzliche intensivierte Nachbetreuung für die betroffenen jungen Menschen und Unternehmen ermöglicht. 2020 wurden dadurch 72% der Absolvent*innen in Beschäftigung oder weiterführende Ausbildung vermittelt. „Wir wünschen uns ein Projekt wie NaBI als festes Regelangebot. So kann eine größer werdende Lücke im Betreuungsangebot für Berufseinsteiger*innen geschlossen werden. Die Absolvent*innen und deren Arbeitgeber profitieren in den ersten Monaten der Beschäftigung immens von einer Intensivbetreuung. Wir verhindern Abbrüche und sichern eine nachhaltige Berufsintegration, was sich mittel- und langfristig auszahlt“, betonte bbw-Geschäftsführer Torsten Denker.

Das Thema Digitalisierung hat auch im bbw durch die Pandemie an Bedeutung gewonnen. „Wir hoffen, dass wir zukünftig viel Präsenzausbildung machen können, aber es werden Heimlernphasen kommen. Eine ausreichende digitale Ausstattung ist zwingend notwendig“, so Denker. Das Berufsbildungswerk und die angegliederte Berufsschule fallen allerdings aus dem vom Bund vereinbarten DigitalPakt Schule heraus. „Um die nötige Infrastruktur vor Ort zu haben, fehlt es an Mitteln, wir brauchen dringend Unterstützung“, appelliert Denker an die Politik. Dazu sagte Politikerin Anders: „Durch die Pandemie sind viele Ausbildungsmöglichkeiten schwer erreichbar. Um dem entgegenzuwirken stellt das Land Hessen insgesamt 18,6 Millionen Euro für Programme zur Berufsorientierung, Qualifizierung und Ausbildungsstellenerhalt zur Verfügung, um die Zukunft junger Menschen zu sichern. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass auch Berufsbildungswerke davon profitieren.“

Auch der dringende Bedarf an Fachkräften im pädagogischen Bereich und das Thema Umweltschutz wurden während des Besuches thematisiert. Seit einigen Jahren sorgen die Umweltprofis, eine Projektgruppe aus bbw-Mitarbeiter*innen und Teilnehmer*innen, für mehr klimafreundliche Maßnahmen im bbw. Auf dem Rundgang hatten die Politiker*innen die Gelegenheit, den Ausbildungsbereich IT-Systemelektronik, die neue Fahrradwerkstatt, die Ausbildungshalle der Garten- und Landschaftsbauer sowie einige Azubis kennenzulernen. Die bbw-Teilnehmenden stammen aus dem Autismus-Spektrum, haben Lernschwächen oder psychische Einschränkungen. Im bbw erhalten sie Unterstützung und Förderung, um fit für den Arbeitsmarkt zu werden.

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