Politik-Besuch im bbw Südhessen

Politiker*innen verschiedener Parteien informieren sich über geförderte Ausbildung: Nach Besuch von SPD und den GRÜNEN kam auch der Wetterauer FDP-Landtagsabgeordnete Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn ins bbw. Er hat sich gemeinsam mit dem FDP-Kreistagsabgeordneten Jochen Ruths und den Karbener FDP-Kommunalpolitikern Regine Feyl und Frei Messow das bbw Südhessen besucht, um sich über Entwicklungen und Neuigkeiten wie Digitalisierung und Integration in den Arbeitsmarkt zu informieren.

Die Politiker der Freien Demokraten staunten bei ihrem Besuch des Berufsbildungswerkes nicht schlecht: Der Rundgang von der IT-Ausbildung über das Wohndorf und die Gärtnereien bis zur Holzwerkstatt zeigte: Der Campus des bbw Südhessen am Rande Karbens ist groß, ebenso wie das Angebot für junge Menschen mit Förderbedarf, die im bbw eine berufliche Perspektive entwickeln. Die bbw-Teilnehmenden haben eine Lerneinschränkung, psychische Erkrankung oder kommen aus dem Autismus-Spektrum und werden hier bei der Berufsorientierung und Ausbildung unterstützt und gefördert.

Mit rund 350 Mitarbeitenden und mehr als 600 Azubis in über 30 Berufen ist das bbw – eines der 51 Berufsbildungswerke in Deutschland – ein Wirtschaftsfaktor in Karben. Jedes Jahr verlassen rund 130 junge Menschen das bbw als qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte. Ein großes Potential für Betriebe in der Region, die Mitarbeitende suchen.

Carmen Bergmann, bbw-Abteilungsleiterin Leben & Lernen, und Bernhard Witzlau, bbw-Abteilungsleiter Kunden & Märkte, gaben den Gästen einen Überblick über das bbw-Angebot und stellten aktuelle Zahlen und neue Projekte vor. Insbesondere bei der Digitalisierung ist viel passiert: Die neue, eigens für das bbw entwickelte bbw-Kommunikations- und Lernplattform „Dock B“, die dank der Unterstützung von J.P. Morgan entstehen konnte, oder der Einsatz digitaler Flipcharts oder Schweißgeräte, ermöglichen eine moderne Ausbildung im bbw. Aber es bedarf finanzieller Mittel, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben: „Eine ausreichende digitale Ausstattung ist zwingend notwendig, damit die jungen Menschen gut auf das Berufsleben vorbereitet werden. Das Berufsbildungswerk fällt allerdings aus dem vom Bund vereinbarten DigitalPakt Schule heraus. Um die nötige Infrastruktur zu installieren und dauerhaft zu finanzieren, brauchen wir Unterstützung“, sagte Carmen Bergmann den Politiker*innen.

Auch die Vermittlung von Arbeitskräften war ein Thema: Alle bbw-Teilnehmenden werden individuell auf dem Weg in die Arbeitswelt unter-stützt. Mit Unterstützung von J.P. Morgan wurde das Projekt NaBI gestartet: Hierbei handelt es sich um eine zusätzliche intensivierte Nachbetreuung für junge Menschen bis zu 24 Monate nach Ausbildungsabschluss, die beim Ein-stieg ins Berufsleben oder im ersten Job mehr Unterstützung brauchen. Der Appell an die Politik: „Wir wünschen uns ein Projekt wie NaBI als festes Re-gelangebot. Die Absolvent*innen und deren Arbeitgeber profitieren in den ersten Monaten der Beschäftigung immens von einer Intensivbetreuung. Wir verhindern Abbrüche und sichern eine nachhaltige Berufsintegration, was sich mittel- und langfristig auszahlt“, erklärte Bernhard Witzlau. Von den Ab-solvent*innen des Jahres 2021 hat das bbw 84 Prozent in den Arbeitsmarkt vermittelt.
Die Liberalen lobten bei dem Besuch die Arbeit des bbw. „Bildung ist die elementare Voraussetzung für ein individuelles Vorankommen und ein selbstbestimmtes Leben. Die Chance zum sozialen Aufstieg hängt heute mehr denn je von der Bildung ab. Wir Freie Demokraten wollen, dass jeder Mensch sein volles Potenzial und Talent ausschöpfen kann. Das Berufsbil-dungswerk Südhessen leistet hierbei eine hervorragende Arbeit“, machte der ehemalige FDP Justizminister Hahn deutlich. Konkret kümmern sich die FDP-Politiker auch um die als gefährlich eingeschätzten Situation auf der großen Verkehrskreuzung zwischen B 3 und K 246. „Hier haben wir schon Kontakt mit der Polizei aufgenommen, bestimmt wird dies auch ein Thema im Land-tag“, so Feyl und Hahn abschließend.