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Adiposiatas bedeutet starkes Übergewicht

Was ist Adipositas?

„Adipositas“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet starkes Übergewicht. Ein anderes Wort für Adipositas ist Obesitas. Oft werden umgangssprachlich auch diskriminierende Begriffe wie Fettleibigkeit oder Fettsucht verwendet. Adipositas gilt als chronische Krankheit, als Ernährungs- und Stoffwechselstörung. Es kann vorkommen, dass Menschen mit Adipositas weniger leistungsfähig sind und gesundheitliche Beschwerden haben.

Starkes Übergewicht kann auch das Risiko für schwere Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Diabetes oder Krebs erhöhen und die Lebenserwartung verkürzen. Viele Menschen mit Adipositas fühlen sich aber völlig gesund und leiden nicht unter „Übergewicht“, sondern unter den Vorurteilen, denen Menschen mit „Kurven“ oft begegnen. Auch in beruflichen Zusammenhängen werden Menschen mit Adipositas oft diskriminiert, z. B. bei Bewerbungen.

Ab wann hat man Adipositas?

Ob das Körpergewicht eines Menschen „dem Standard entspricht“, wird seit Jahrzehnten mit dem BMI, dem Body-Mass-Index, bestimmt, der aus der Körpergröße in Metern und dem Körpergewicht berechnet wird. Wenn jemand zum Beispiel 1,70 Meter groß ist und 90 Kilo wiegt, sieht diese Formel so aus: 90 : (1,70 x 1,70) = 31. Diese Person hat einen BMI von 31 – und das gilt bereits als adipös. Nach dieser Definition ist Adipositas heute gar nicht selten: Ein Viertel aller Männer und Frauen in Deutschland ist adipös. Ab einem BMI von 30 spricht man von Adipositas Grad 1, ab 35 von Grad 2 und ab 40 von Grad 3.

Allerdings ist der BMI mit seinen Körpernormen heute auch umstritten. Die soziale Bewegung der „Body Positivity“ setzt sich für eine Abschaffung diskriminierender, unrealistischer Schlankheits- und Schönheitsideale ein. Das Bewusstsein, dass Körperformen und Körpergewicht etwas Individuelles sind und eine große Vielfalt aufweisen, ohne gleich „krankhaft“ zu sein, wächst immer stärker.

Wo findet man Unterstützung bei Adipositas?

Body Positivity statt Bodyshaming ist also angesagt! Wenn Adipositas jedoch starke gesundheitliche Beeinträchtigungen mit sich bringt, kann eine Adipositas-Kur in einer speziellen Reha-Klinik helfen, bei der es vor allem um Ernährungsumstellung, Bewegung und Verhaltensänderungen geht. Erste Anlaufstelle dafür sind Hausärzt*innen.

Die Agentur für Arbeit bietet Maßnahmen bei Adipositas-bedingten beruflichen Problemen an, z. B. Ausbildungsangebote für junge Menschen mit individuellem Reha-Förderbedarf; dabei arbeitet die Arbeitsagentur mit Bildungsträgern wie dem Berufsbildungswerk Südhessen zusammen. Anlaufstelle ist die Reha-Beratung der für den eigenen Wohnort zuständigen Agentur für Arbeit.

Auszubildende des bbw Südhessen werden z. B. von unseren Gesundheits-Coaches in Sachen Ernährungsumstellung durch Koch-Tipps für eine gesunde Küche und mit einem angepassten Bewegungs-Programm unterstützt.  Auch der Freizeitbereich bietet genügend Möglichkeiten, in Bewegung zu bleiben.